TAZ Bericht „Gasometer unter Druck“

azche24

IcIch lebe seit Anfang der 80er im Kiez und habe früher den Gasometer noch "pumpen" gesehen. Heute wohne ich direkt am Schöneberger Gasometer und möchte schon deswegen nur eins erreichen: Dass dieses einmalige Industriedenkmal aus der Kaiserzeit und weithin sichtbare Wahrzeichen von Schöneberg ohne Leuchtreklame und Ausbau zu einem schnöden Bürohaus erhalten bleibt und vor allem auch nicht abgerissen wird.

5 Antworten

  1. Robert Irrgang sagt:

    Betr.: Gasometer steht unter Hochdruck

    Sehr geehrte Damen und Herren!

    Den Artikel zur oben genannten Problematik habe ich mit Interesse gelesen.
    Zunächst möchte ich mich ganz kurz vorstellen. Ich bin 24 Jahre alt, Jungunternehmer, und lebe seit meiner Geburt in Berlin. Für mich persönlich ist Berlin die schönste Stadt und vorallendingen, die Stadt mit der größten, impulsivsten und zukunftsträchtigsten Entwicklungschance für die kommenden Jahre.
    Mein Motto ist “ wer die Jahre der Entwicklung in Berlin nicht miterlebt, hat das Beste seines Lebens verpasst”.

    Es ist schön zu beobachten und zu verfolgen, wie sich die Stadt entwickelt. Jedoch ist es auch erdrückend, wenn diese negativen Diskussionen ganz bestimmter Parteien dafür Sorge tragen, dass viele Projekte wieder verworfen werden oder sehr spät zur Ausführung kommen. Abgesehen davon, dass dies aus wirtschaftlicher Sicht und aus der Sicht der Steuerzahler nicht zu vertreten ist, schadet solch ein Auftreten unserer Demokratie im In- und Ausland.
    Es kommt dabei der Verdacht auf, dass hier nur ein Betätigungsfeld für bestimmte Parteien gesucht wird, um das ganz persönliche Image zu pflegen.
    Die wirklichen Aufgaben und Herausforderungen bleiben dabei auf der Strecke. Ein konstruktives Zusammenwirken wäre vorteilhafter.

    Das gesamte Baukonzept, wie in Ihrem Artikel dargestellt, finde ich sehr bemerkenswert und auch durchdacht. Bevor so ein Bauvorhaben realisiert bzw. genehmigt wird, werden viele Faktoren berücksichtigt, die sich schon alleine aus der Gesetzlichkeit ergeben.
    Der Standort, so wie er sich zur Zeit darstellt, ist umgeben von S-Bahnlinien, Autobahnanbindungen und Hauptstraßen, so dass ich mir vorstellen kann, dass die geplante Bebauung mit dem Park eine beruhigende Zone bilden wird.
    Vergessen sollte man dabei auch nicht, dass hier wieder Arbeitsplätze geschaffen werden.
    Manchmal stehen sich die Menschen selbst im Wege. Alle wollen Arbeit, werden Arbeitsplätze geschaffen in ihrer näheren Umgebung, ist aber keiner bereit Kompromisse einzugehen.
    Ich wünsche den Investoren und dem Bezirk viel Erfolg für die Bebauung.

  2. azche24 sagt:

    Lieber Herr Irrgang, nicht jedes Projekt ist ein gutes Projekt. Und fast jede Planung lässt sich auch verträglicher an anderer Stelle verwirklichen. Es ist wie mit dem Markt: Der Markt bleibt immer, egal wo. Das müssten Sie als Unternehmer doch verstehen, oder?

  3. Stefan H sagt:

    Schön, ich bin auch 24 Jahre alt und in Berlin geboren. Nur ich finde es zum Kotzen, was momentan mit dieser Stadt passiert. Gestern war ich in Prenzlauer Berg. Da war bis vor zwei Jahren an einer Ecke noch ne große Wiese mit einem Bauwagen drauf, der im Sommer günstig Getränke verkauft hat. Das war richtig nett, da im Sonnenschein zu sitzen. Und heute: Ein weiterer Loft/Hotel/Sonstwas-Tempel aus Glas und Stein.
    Also, was lernen wir daraus? Alles ist irgendwie standpunktabhängig, Entwicklung ist nicht immer gleich gute Entwicklung.
    Und zu behaupten, Diskussionen über die Entwicklung der Stadt würden dem Ansehen der Demokratie schaden, ist ganz offensichtlich eine in sich widersprüchliche Behauptung. Außer, wir wollen Demokratie nur noch als die Bereitstellung möglichst günstiger Investitionsfaktoren im internationalen Standortwettbewerb verstehen. Dann allerdings würde ich mich zum Gegner unserer Demokratie erklären.
    Dass auch die „linken“ Parteien bei uns nicht mehr viel zu einer demokratischen Kultur beitragen, da stimme ich ausnahmsweise aber zu.

  4. Günter H. sagt:

    Es ist manchmal erschreckend, wie schnell die Vergreisung voranschreitet. Der Kommentar des 24-jährigen Jungunternehmers liest sich wie der eines 60-jährigen Altunternehmers. Wenig Reflexion, nur Affirmation der Wirtschaft.
    Schade um die Jungunternehmer.
    Ich gehöre nicht zu denen, die alles ablehnen aber zu denen, die vieles kritisch begleiten, so wie es einer funktionierenden Demokratie gut ansteht.

    Schöne(berger) Grüße von der schöneberger-meile.info

    Günter H.