Schöneberger Gasometer als „Megaposter“ Werbefläche missbraucht

azche24

IcIch lebe seit Anfang der 80er im Kiez und habe früher den Gasometer noch "pumpen" gesehen. Heute wohne ich direkt am Schöneberger Gasometer und möchte schon deswegen nur eins erreichen: Dass dieses einmalige Industriedenkmal aus der Kaiserzeit und weithin sichtbare Wahrzeichen von Schöneberg ohne Leuchtreklame und Ausbau zu einem schnöden Bürohaus erhalten bleibt und vor allem auch nicht abgerissen wird.

10 Antworten

  1. Alexa Kaufhof sagt:

    Vielen Dank für den Hinweis auf die „Stiftung Lebendige Stadt“. Über die lohnt es sich zu recherchieren. Da tun sich Abgründe auf. Nach meinem Eindruck geht es dabei um nicht mehr und nicht weniger als den Komplett-Ausverkauf des öffentlichen Raums. Auch ein Blick auf die Mitglieder des Stiftungsrats ist interessant.

    Wo ist übrigens der Kommentar des Herrn Axel Seltz, der hier kurzzeitig zu lesen war? Durch seinen entrüsteten Kommentar bin ich auf den Link zu Strieders Toilettenhäuschen überhaupt erst aufmerksam geworden.

  2. azche24 sagt:

    Der Kommentar von Axel bezog sich überwiegend auf zwei Punkte in meinem Artikel, die ich nachträglich entfernt habe (ein nicht beweisbares Gerücht und eine Personalie, die nicht im Zusammenhang mit dem Werbedeal steht). Weil Axel sehr starke Worte gebraucht hatte, habe ich ihm seinen Kommentar zur Überarbeitung zurückgeschickt und hier zunächst herausgenommen.

    Ein Akt der kollektiven Fremd- und Selbstzensur 😉

  3. azche24 sagt:

    Die technische Beschreibung dieser geplanten Großwerbung findet sich unter
    http://www.mediaarchitecture.org/mediafacades2008/the-facades/gasometer-screen/

    Es ist skandalös, wie dort mit Denkmal Gasometer umgegangen werden soll.

  4. Stefan H sagt:

    @Zensurbüro: Was nicht passt, wird passend gemacht. Also auch hier…

  5. azche24 sagt:

    Die Berliner Morgenpost berichtet eher positiv über das Vorhaben von Müller, nach dessen Aussagen es sich bei den 660 qm Werbefläche um „winzige Leuchtdioden“ handelt. Ein Meister der verbalen Verbrämung unappetitlicher Sachverhalte.

  6. Elisabeth sagt:

    Merkwürdig – in den vergangenen Jahren war von der Denkmalpflege immer zu hören, dass man mit 100 000 € den Gasometer restaurieren, d.h. neu streichen und gegen Rost schützen könne. Nun soll eine Sanierung 3 Mio € kosten? Das läßt vermuten, dass wir hier jahrelang flimmernde Reklame ertragen sollen und Herr Müller ordentlich, wie an anderen „Sanierungsobjekten“ der Stadt verdient.

  7. Alexa Kaufhof sagt:

    Unerträglich ist auch, daß Werbung immer häufiger zur „Kunst“ umdeklariert wird. Hier geht es nicht um Kunst, sondern um Kommerz, auch wenn man sich dazu vielleicht den einen oder anderen Möchtegern-Künstler einkauft. Daß die „Senatswirtschaftsverwaltung“ solche Verdummung der Öffentlichkeit, wie in der MoPo berichtet, fördert, ist ein Trauerspiel.

  8. Holger sagt:

    Der Gasometer als riesige Werbefläche – schreckliche Vorstellung. Ich schlage vor, mit solchen Entwicklungen von nun an mehr an die Schöneberger Öffentlichkeit zu gehen. Eine kleine Kundgebung oder etwa ein informativer Kiezspaziergang wären denkbar. Das Ziel muss sein, diese LED-Wand zu verhindern. Ansonsten bleibt nur noch das Mittel der Sabotage