Seit gestern wird zurückgebaggert

azche24

IcIch lebe seit Anfang der 80er im Kiez und habe früher den Gasometer noch "pumpen" gesehen. Heute wohne ich direkt am Schöneberger Gasometer und möchte schon deswegen nur eins erreichen: Dass dieses einmalige Industriedenkmal aus der Kaiserzeit und weithin sichtbare Wahrzeichen von Schöneberg ohne Leuchtreklame und Ausbau zu einem schnöden Bürohaus erhalten bleibt und vor allem auch nicht abgerissen wird.

3 Antworten

  1. azche24 sagt:

    Hier einige Veröffentlichungen zur Kontaminierung im allgemeinen und besonderen (wann welche Fläche von welchem Geld zum Park gemacht werden soll/te) in rückläufiger Chronologie:

    1. „Berliner Morgenpost“ v. 14.11.2008:
    „Um den Park an der Nordspitze anzulegen, stehen 2009 und 2010 nach Auskunft von Schworck 345 000 Euro aus dem Programm des Stadtumbaus West zur Verfügung.“

    2. Landesdenkmalrat am 20.6.2008:
    Im soeben bekannt gewordenen Protokoll der 20. Sitzung des
    Landesdenkmalrates Berlin vom 20.6.2008, wo es um die Planungen zum Gasometer ging, gibt’s merkwürdigerweise einen Termindruck vom Amt:
    „Der Bezirk hat termingebundene Fördergelder zur Dekontaminierung der Nordspitze des Areals in Aussicht gestellt, die als Parkgelände innerhalb der „gated area“ [sic!] genutzt werden soll. […] Der durch die in Aussicht gestellte Förderung des Bezirks erzeugte Termindruck darf nicht die Qualität des Projektes in seiner Bedeutung für die Gesamtstadt beeinträchtigen.“
    Download-Link

    3. „Der Tagesspiegel“ v. 29.10.2006:
    „Neben der Nachnutzung des Gasometers machen sich jetzt Bezirk und Gasag auch Gedanken über die leer stehende Nordspitze des Gaswerk-Geländes. Hier könnte ein öffentlicher Park entstehen, doch müsste dafür der kontaminierte Boden erst abgetragen werden. Über das Areal soll noch vor der Senatswahl entschieden werden.“ (Hans Strömsdörfer, „Gasag prüft Ideen für Schöneberger
    Gelände“)

    4. „Berliner Woche“ v. 4.10.2006:
    „Das Grundstück mit dem weithin sichtbaren Wahrzeichen Schönebergs, dem 1995 stillgelegten und unter Denkmalschutz stehenden Gasometer an der Torgauer
    Straße, hat einen neuen Besitzer. Die Nordspitze des Gasag-Geländes gehört jetzt dem Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg. Die Gasag hat dem Bezirk das Areal kostenlos überlassen und will sogar noch 700 000 Euro obendrauf
    packen. Damit kann, wie schon länger geplant, der benachbarte Cheruskerpark erheblich vergrößert werden. […] Seit der Umstellung von Stadt- auf Erdgas
    benötigt die Gasag auch das rund 260 000 [sic!] Quadratmeter große Gelände nicht mehr ganz und wollte es loswerden. Etwa zwei Drittel [sic!] sind dem
    Bezirk nun quasi geschenkt worden. Was aus den Altlasten wird, teilen Bezirksbürgermeister Ekkehard Band (SPD),
    Stadtentwicklungsstadträtin Elisabeth Ziemer (Grüne) und Baustadrat Gerhard Lawrentz (CDU) in einer gemeinsamen Erklärung mit. Eine millionenschwere Totalsanierung zu Lasten der Gasag konnte in den Verhandlungen nicht
    erreicht werden. Daher halten die Politiker nun die vom Unternehmen alternativ angebotene Sicherung der Altlasten durch Abdeckelung – unter Einhaltung der Prüfwerte für eine Grünanlage mit Spielbereich – für einen vertretbaren Weg.“

    5. „Die Welt“ v. 21.4.2004:
    „Die Nordspitze des Gasag-Geländes wird nicht bebaut. Sie soll dem Cherusker-Park zugeschlagen werden und Flächen für Freizeitaktivitäten bieten.“ (kf, „Investoren interessieren sich für den Standort ‚Südkreuz'“)

  2. Egon sagt:

    Auf dem Gelände sind nicht nur die Bagger, um die verseucht Erde rauszuholen. Inzwischen wurden viele der Pappeln gefällt, die am Rande der Nordspitze standen und damit vollendete Tatsachen geschaffen.

  3. kognito sagt:

    :‘-(