Blankoscheck für den Investor
Der Tagesspiegel berichtet unter dieser Überschrift über den aktuellen Stand der Bemühungen um Wissenschaft auf dem GASAG-Gelände. Sauber recherchiert und unemotional wird dargestellt, warum es an Wissenschaft bisher fehlt. Und die Vorstellungen unserer BI werden angemessen wiedergegeben:
„Der Bebauungsplan ist ein Blankoscheck für den Investor“, sagt der Stadtplaner Jörn Dargel. Er unterstützt die Bürgerinitiative gegen das Vorhaben. Das Energie-Institut existiere doch nur auf dem Papier, deshalb hätte der Bezirk nach seiner Auffassung das sieben Hektar große Areal besser zum „Sondergebiet“ erklären sollen. Dann müsste der Investor für jeden Neubau erneut eine Genehmigung einholen. So könne die öffentliche Hand die Entwicklung besser steuern – und sich das Risiko Investitionsruinen ersparen, meint Dargel. Stattdessen werde nun mit einem Schlag ein riesiges Areal genehmigt – obwohl in der Nähe am Sachsendamm Büros leer stehen.
Man beachte auch die Darstellung der Stimmungslage von Bezirksstadtrat Krömer
„Es gibt doch kaum noch Widerstände“, sagt Baustadtrat Bernd Krömer (CDU) gut gelaunt.
und die vielen Anführungszeichen, mit denen der Verfasser des Artikels Schönball Halbwahrheiten und Propaganda kenntlich macht.
Überhaupt läuft es inhaltlich und in der Presse derzeit bescheiden für die Macher des „Energie-Forums“: Auch die renommierte FAZ wusste in einem Artikel mit dem schönen Titel Viel Gerede um das Energie-Forum am 27.06.2009 zu berichten, dass der Sprecher der EUREF, nämlich RTL-Kommentator Hofmann (so der Tagesspiegel) „unerwartet heftig“ auf Nachfragen nach der Vorgeschichte des Projekts reagiert habe. Was die Autorin der FAZ zu de durchaus treffenden Titelzeile
Gute Idee, schlechte Art
inspirierte. Auch wir hatten im Herbst 2008 über den „Pulverdampf am Gasometer“ berichtet. Seriös ist in meinen Augen anders. Und wissenschaftlich erst recht.